Beim Fachkongress war ich als Teilnehmerin der Podiumsdiskussion „Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz: Gestaltung einer humanen Arbeitswelt“ eingeladen. Es ist ein brennendes Thema, denn immer mehr gelten arbeitsbedingte Krankheiten als die Volkskrankheit des 21. Jahrhunderts. Als einzige Politikerin aus dem Bundestag unter vielen Ärzten war es eine besondere Veranstaltung für mich.
Gute und gesunde Arbeit ist nicht selbstverständlich, das zeigt wieder der aktuelle DGB-Index Gute Arbeit. Die Qualität der Arbeit in Deutschland ist nicht gut. Vor allem beklagen die Beschäftigten die gestiegene Arbeitsintensität. Sie werden mit immer neuen Situationen konfrontiert, die zu Stress und psychischen Belastungen führen. Die Anforderungen im Arbeitsleben steigen – in immer weniger Zeit müssen immer mehr Aufgaben erfüllt werden. Auch die zunehmende Flexibilisierung des Arbeitsmarkts führt zu psychischen Belastungen. Die Ausweitung des Niedriglohnsektors, Minijobs, niedrige Löhne, Leiharbeit und immer mehr befristete Beschäftigung führen zu Ängsten und Sorgen. Doch das muss nicht sein. Weil die gesetzlichen Rahmenbedingungen beim Arbeitsschutz nicht ausreichen, brauchen wir dringend eine Anti-Stressverordnung, um die Beschäftigten besser vor psychischen Belastungen am Arbeitsplatz zu schützen. Das habe ich auch auf dem Podium deutlich gemacht.