Ich bin schon ein bisschen wehmütig geworden bei unserer die letzten Sitzung des Grünen Gewerkschafts- und Sozialbeirats. In der Sitzung am 23. Juni tauschten wir uns darüber aus, wie wichtig es ist, dass die Transformation nicht nur ökologisch, sondern auch sozial ausgestaltet werden muss. Außerdem blickten wir auf zwei Jahre Gewerkschafts- und Sozialbeirat zurück.
In der abschließenden digitalen Sitzung des Gewerkschafts- und Sozialbeirates haben wir uns mit einer Frage beschäftigt, die den Beirat mehrfach umgetrieben hat: Nämlich wie konsequenter Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit zusammengehen. Aktueller Anlass war auch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das den Aspekt der Generationengerechtigkeit noch einmal unterstrichen hat.
Im Anschluss habe ich die Themen der vergangenen Sitzungen Revue passieren lassen. Insgesamt neun Mal kam der Beirat zusammen, seitdem ich ihn 2019 zusammen mit meinem Kollegen Sven Lehmann und der Fraktion gegründet hatte. Sechs Sitzungen davon fanden pandemiebedingt digital statt. In der insgesamt überaus positiven Feedbackrunde gab es einige Verbesserungsvorschläge im Detail. Einhellige Meinung war aber, dass es gelungen ist, einen offenen, ehrlichen und bereichernden Dialog zu führen, der auch Sichtweisen zusammenbrachte, die sonst nicht immer an einem (virtuellen) Tisch sitzen. Vielfach wurde das Interesse bekräftigt, diesen Dialog zwischen Grünen, Gewerkschaften, Sozialverbänden und Wissenschaft auch in der kommenden Legislaturperiode fortzuführen.
Mein ganz persönliches Fazit: Als wir den Beirat vor zwei Jahren gegründet haben, war das ein Experiment. Wir wollten mit dem Beirat eine vertrauensvolle, konstruktive und vor allem auch kontinuierliche Zusammenarbeit der Fraktion mit Gewerkschaften, Sozialverbänden und Wissenschaft festigen. Dieses Experiment war ein großer Erfolg. Der Beirat hat sich bewährt und dazu beigetragen, dass wir als Fraktion unsere sozial- und arbeitsmarktpolitischen Positionen im kritischen Dialog weiterentwickeln und schärfen konnten. Den offenen Austausch und den ebenso kritisch-konstruktiven wie wertschätzenden und persönlich angenehmen Dialog im Beirat habe ich als äußerst bereichernd empfunden. Es ist etwas ganz Besonderes mit so vielen klugen und erfahrenen Menschen aus Gewerkschaften, Sozialverbänden und Wissenschaft regelmäßig nach Lösungen für eine ökologische und soziale Gesellschaft zu suchen. Ich werde daher der neuen Bundestagsfraktion sehr ans Herz legen, auch in der kommenden Legislaturperiode einen Gewerkschafts- und Sozialbeirat einzurichten.