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22.06.2024

Lesung: "Wenn du durch die Hölle gehst, dann geh weiter - Zeugnisse inhaftierter Frauen in Belarus"

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Das war eine grüne Veranstaltung im Bundestag, die mich sehr berührt hat. Es wurden Briefe von belarusischen Frauen vorgelesen, die aus politischen Gründen inhaftiert sind. Vor bald vier Jahren wurden die friedlichen Proteste für Demokratie und Freiheit vom belarusischen Regime blutig niedergeschlagen. Mehr als 1.400 politische Gefangene sind unter unzumutbaren Haftbedingungen im Gefängnis. Mit solchen Veranstaltungen unterstützen wir die Demokratiebewegung in Belarus. Aus diesem Grund engagiere auch ich mich seit 2021 mit einer politischen Patenschaft für Hanna Ablab.

Die Lesung aus dem Buch „Wenn du durch die Hölle gehst, dann geh weiter – Zeugnisse inhaftierter Frauen in Belarus“ und die anschließende Diskussion ging heftig unter die Haut. Seit vier Jahren setzen sich die Menschen in Belarus entschlossen für Demokratie, Freiheit und freie Wahlen ein und widersetzen sich dem Staatsterror des Lukaschenko-Regimes. Zehntausende wurden willkürlich verhaftet, Kultur und Medien eingeschränkt und Menschenrechtsorganisationen verboten. Meine Solidarität gilt all jenen, die sich für Demokratie und Menschenrechte in Belarus einsetzen.

Hanna Ablab ist ein Beispiel für Willkür und Unterdrückung in Belarus. Sie sitzt mehr als 2 ½ Jahren im Gefängnis und wurde im Februar 2023 zu einer Gefängnisstrafe von 11 Jahren verurteilt. Der Vorwurf: Staatsverrat und Gründung einer extremistischen Gruppe. Und das lediglich, weil sie sich an den Protesten beteiligt und sich gewerkschaftlich engagiert hat. Ich schreibe Hanna regelmäßig Briefe, um ihr zu zeigen, dass es Menschen gibt, die an sie denken und genau verfolgen, was in Belarus geschieht. Sie sind auf Belarusisch verfasst. Ich muss davon ausgehen, dass keiner meiner Briefe sie erreicht hat, da ich nie eine Rückmeldung bekommen habe. Der letzte Brief kam ungeöffnet wieder an mich zurück.