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21.07.2024

Albtour 2024 – Tag 4

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Der vierte Tag unserer Albtour begann auf dem Steighof von Linda und Frank Siefert in Bichishausen. Der Austausch mit den Beiden war interessant und spannend. Von dort ging es weiter nach Würtingen, wo uns Susanne Tigges in die Kunst des Filzens einführte und uns allen einen Nachmittag voller Lacher und schönster Kreativität ermöglichte. Und am Abend besuchten wir zum Abendessen den neueröffneten Gestütsgasthof in Offenhausen. Es war ein sportlicher Tag. Wir sind 58 Kilometer gefahren mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 21 km/h.

Bei Linda und Frank Siefert in Bichishausen fühlt es sich an, wie zu Hause. Die beiden geben ihren Hof in Bichishausen jetzt in die Hände der Kinder, und trotzdem ist das Thema Landwirtschaft natürlich eines, das sie weiterhin bewegt. Wir sprachen über die Bauernproteste, landwirtschaftliche Produktion und die Preise, die für die Produkte der Bauern gezahlt werden. Wir haben über das Mercosur-Abkommen und Fleischimporte, über Getreide und Pflanzenschutz geredet. Die Zeit rennt, und plötzlich mussten wir schon wieder aufbrechen, um noch rechtzeitig nach Würtingen zu kommen. Denn dort erwartet uns ab zwei Uhr Susanne Tigges in ihrer Filzwerkstatt.

Die Styroporkugeln lagen schon bereit, Schalen mit Wasser und Seife ebenfalls, und etwas abseits gab es Filzwolle in allen erdenklichen Farben. Nun galt es, aus all diesen Utensilien eine Art Frosch zu filzen. Wie das geht, zeigte uns Tigges und kam später immer wieder bei allen einzeln vorbei, um zu schauen, Tipps zu geben oder zu zeigen, wie‘s besser klappen könnte. Filzen, das ist in erster Linie Wolle ins Wasser zu tunken und sie dann mit seifigen Händen auf die Styroporkugel zu streichen. Nach und nach verfilzen durch die Massage die verschiedenen Wollfetzchen miteinander, bilden immer dickere Lagen und umschmeicheln die Kugel immer fester und dicker. Murmeln wurden als Augen auf die Wollkugel gesetzt und mit neuen Wollfetzchen festgefilzt.

Das Wollgefilz war bei manchen von uns seifig und schäumte, andere filzten eher wässrig. Die letzte Filzschicht hatte es dann in sich, die musste in mindestens vier Lagen immer wieder gestreichelt, gerieben, geklopft und einmassiert werden. Das nahm Zeit in Anspruch. Doch irgendwann war es dann endlich so weit: die ersten Augen konnten aufgeschnitten werden und kamen zum Vorschein. Und anschließend wurde ein breitmäuliger Mund in die Filzkugel geschnitten. Jetzt erst kam der Charakter von Frodo und Fritz oder Werner so richtig zum Vorschein. Denn alle Murmeln waren unterschiedlich, mal starrte uns ein weißes Auge an, mal blinzelten schwarze Kulleraugen, mal blaue Murmeln. Zu guter Letzt kamen noch ein paar gefilzte Haare oder Löckchen auf den Kopf – und der Frosch, oder wie Susanne Tigges sagt, „das Önsgar“ war fertig. Unser Fazit: Filzen macht wirklich Spaß, wir konnten viel lachen und es entspannt enorm.

Von Würtingen aus fuhren wir am Abend nach Offenhausen zum Gestütsgasthof und seinem neuen Pächter Marc Winter. Das Restaurant wurde erst unlängst wieder eröffnet.  Wir können sagen: Ein Besuch lohnt sich. Es hat phantastisch geschmeckt.