Inhalt

23.07.2024

Albtour 2024 – Tag 5

Tag5_1 Tag5_2 Tag5_3 Tag5_4 Tag5_5 Tag5_6 Tag5_7 Tag5_8
<
>

Der fünfte Tag unserer Albtour brachte uns in die Gemeinde Sonnenbühl. Zunächst besuchten wir vormittags die Nudelmanufaktur Sonnenbühl in Genkingen. Von dort ging es weiter zur Firma SOWITEC, einem der weltweit führenden Entwickler von Windkraftprojekten. Am Nachmittag trafen wir uns auf dem Reuschelhof in Willmandingen zunächst mit den Landfrauen, um uns später noch den Hof genauer anzuschauen, und natürlich die Pferde auf der Wiese zu streicheln. Am Abend saßen wir dann noch mit Mitgliedern des grünen Kreisverbands Mittlere und Vordere Alb im Lamm zusammen.

Nudeln können auf kleinstem Raum produziert werden. Das beweist die Nudelmanufaktur Sonnenbühl, wo uns Geschäftsführerin Tabea Knabe zusammen mit ihren Kollegen Thomas Fromm und Florian Herrmann begrüßt hat. Auf 50 m² gibt es hier den Eieraufschlagplatz, die Teig- und die Nudelmaschine, den Trockenschrank und noch genug Lagerfläche für die Spaghetti, Priesterwürgele oder Bauernhofnudeln, die hier aus Hartweizen- oder Dinkelgries produziert werden. Seit Anfang Dezember letzten Jahres arbeiten die drei zusammen hier. Während wir noch die Nudelvielfalt bestaunten, kam auch Sonnenbühls Bürgermeister Uwe Morgenstern hinzu. Die Nudelmanufaktur können auch mithilfe von Matrizen beispielsweise aus Logos Nudeln gestalten. Eine Sonnenblume als Zeichen der Grünen hätte da doch was …

Die Zukunft gehört den Erneuerbaren Energien. Davon ist Frank Hummel, der CEO von SOWITEC überzeugt. Sein Unternehmen aus Sonnenbühl agiert weltweit. Das erzählt er uns und Bürgermeister Morgenstern in seiner Firmenniederlassung in Sonnenbühl. 1994 baute er den ersten Windpark in Süddeutschland. 2012 ging SOWITECS erster Windpark in Brasilien in Betrieb. Und inzwischen hat die Firma in Lateinamerika, Südostasien und einzelnen afrikanischen Staaten Niederlassungen. Doch jetzt will Frank Hummel sich wieder mehr auf Deutschland konzentrieren. Denn hier hat sich etwas getan. Nachdem in den vergangenen Jahren Genehmigungsverfahren Jahre dauerten, gibt es jetzt endlich das Gesetz über den beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien. Immerhin hat die Bundesregierung das Ziel ausgegeben, dass es pro Jahr einen Zubau von 10 Giga-Watt Windenergie geben soll. Der Windpark Hohfleck in Sonnenbühl, dessen Genehmigung 13 Jahre lang dauerte, geht im kommenden Jahr in den Bau und wird Ende 2025 fertiggestellt sein. Und weitere Windanlagen sind bei SOWITEC in Planung: etwa in Trochtelfingen und Grabenstetten, aber auch in Bayern. Die Erneuerbaren sind auf dem Vormarsch – und das ist gut so.

In der Scheune vom Reuschelhof in Willmandingen ist ein großer Tisch gedeckt. Hofbetreiberin Uschi Wurster hat uns die Gelegenheit gegeben, hier drei Landfrauen zu treffen, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Claudia Leibfritz, die Vorsitzende des Landfrauenverbands Sonnenbühl hat ihre Stellvertreterin Birgit Walter und Cornelia Vöhringer, Vorsitzende in Gomadingen, mitgebracht. Bei Kaffee und Kuchen sprechen wir über Probleme der Landwirtschaft und zwischendurch krähte ab und zu mal der Hahn und kam an uns vorbeimarschiert oder ein Huhn gackerte lauthals im Stall.

Im Anschluss zeigten Uschi Wurster und Ulrich Thumm uns noch ihren Hof, der in diesem Jahr 25-jähriges Jubiläum feiert. Die beiden haben in erster Linie Pferde – und da Uschis erstes Pferd ein Reuchelhofer war, heißt nun der Hof so. Und der ist vielseitig, seit 20 Jahren ist er eine Wanderreitstation, in der Ferienwohnung können aber auch Radler oder andere Reisende unterkommen. Als Sonnenalb-Kutscher bieten Uschi und Ulrich Kutsch-Touren über die Alb an. Und mit ihren „schwäbischen Arbeitsgäulen“, die auch die Kutschen ziehen, bearbeiten sie auch noch die die Äcker eines Biohofs. Auf der Wiese oberhalb von Willmandingen stehen acht der Reuschelhof-Pferde beisammen. Aska, die heute 30jährige Haflinger-Stute, hat gearbeitet bis sie 27 wurde, seitdem ist sie in Rente. Die jungen Haflinger dagegen sind noch in der Lehre und lernen erst noch, schwäbische Arbeitsgäule zu werden. Nur Eva Pegasso arbeitet derzeit fest. Uschi nennt sie „meine italienische Wuchtbrumme“. Die große braune Stute ist beindruckend ruhig und genießt es, dass ich Tuchfühlung aufnehme und sie streichle.

Zurück im Lamm in Ödenwaldstetten treffen wir uns noch mit Mitgliedern des grünen Kreisverbands Mittlere und Vordere Alb und tauschten uns gemütlich aus.