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05.09.2024

Mein Dream-Team im Bundestag

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Drei Monate lang war Anastasiia Pedosenko als IPS-Stipendiatin in meinem Berliner Büro und begleitete uns durch unseren Bundestags-Alltag. IPS, das steht für Internationales Parlaments-Stipendium, denn jedes Jahr vergibt der Deutsche Bundestag Stipendien für bis zu 120 junge Hochschulabsolvent:innen aus 50 verschiedenen Nationen. Anastasiia kam aus der Ukraine zu uns. Es war eine tolle Zeit mit ihr. Hier die Zusammenfassung ihres sehr ausführlichen Berichts:

Ich kann mit Sicherheit sagen, ich hatte ziemlich viel Glück mit meiner Abgeordneten und dem Team in ihrem Büro. Für mich war es mein Dream-Team. Denn die Atmosphäre war sehr freundlich, und ich habe mich immer wohl gefühlt. Drei Monate konnte ich bei Beate Müller-Gemmeke in Berlin die Luft des Bundestages schnuppern. Und für eine knappe Woche durfte ich auch ihre Mitarbeiterinnen im Wahlkreis und die dortige Arbeit kennenlernen.

Mein Praktikum war voller interessanter Aktivitäten. Ich konnte wissenschaftliche Artikel durcharbeiten und sie in aller Kürze zusammenfassen. Ab und zu habe ich Bürgeranfragen beantworten dürfen. Und außerdem habe ich Beiträge für die Homepage und die sozialen Medien von Beate geschrieben. Ich kann ehrlich sagen: Übung macht den Meister, oder besser die Meisterin. Außerdem habe ich Debatten im Bundestag live mitverfolgen dürfen, ich war bei Ausschusssitzungen dabei und in den Arbeitsgruppen der grünen Fraktion. Beeindruckend war für mich, dass ich hier im Bundestag alles mit eigenen Augen sehen konnte, was ich an der Universität über Politik, Staatsorganisation, Parlamentarismus und die Gesetzgebung gelernt habe.

Besonders berührt hat mich, dass ich einen Beitrag über den Bundestagsbesuch unseres ukrainischen Präsidenten, Wolodymyr Selenskyj, für Beates Homepage schreiben konnte. Es war schon sehr bewegend für mich, seinen Besuch von der Besucherbühne im Parlament miterleben zu können. Und dann war es völlig faszinierend für mich, als mein Beitrag auf Beates Homepage veröffentlicht wurde. Das war für mich ein großer Vertrauensbeweis.

Bewegt hat mich auch, als Beate einmal während ihrer Bürorunde von ihrer Reise in die Ukraine erzählt hat und wie sie den Krieg dort erlebt hat. Ich war sehr berührt von Beates Haltung zur Ukraine. Sie ist eine echte Freundin meiner Heimat. In den letzten Monaten war sie zwei Mal in der Ukraine und hat sich ein eigenes Bild von den schrecklichen Folgen des russischen Angriffskrieges gemacht. Als ich im Wahlkreis war, besuchten wir in Metzingen die Organisation „Ermstal hilft“. Mit ihr ist Beate unterwegs, wenn sie in die Ukraine fährt. Die Organisation leistet humanitäre Hilfe in Odessa und Umgebung und kümmert sich um die Interessen der geflüchteten Ukrainer:innen im Ermstal. Der Besuch dieser Organisation hat mich beeindruckt.

Aber natürlich drehte sich mein Praktikum nicht nur um die Ukraine. Eine sehr interessante Erfahrung war für mich die Veranstaltung zum „Girls‘ Day“. Etwas Vergleichbares wünsche ich mir für die Ukraine. Denn hier bekommen Schülerinnen die Möglichkeit, mit Abgeordneten zu sprechen, Fragen zu stellen und berufliche Möglichkeiten in der Politik auszuloten.

Unser Büro-Team hatte so viele Momente, die wir gemeinsam verbrachten. Einer davon war der Besuch eines Abends, der von uns IPS-Stipendiatinnen organisiert war. Mit meiner ukrainischen Kollegin präsentierte ich an einem Tisch meine Heimat. Für mich war es sehr berührend, als das gesamte Büro zu meinem ukrainische Ländertisch kam. Den ganzen Tag über war ich sehr nervös, ob alles so klappt, wie wir es uns vorgestellt hatten. Und es lief wunderbar. Ich bin sehr froh, dass ich die Möglichkeit hatte, Beate und ihr Team mit Kartoffel- und Kirsch-Warenyky, Deruny und Uzvar bewirten zu können. Das hat viel Spaß gemacht.

Mein Fazit: Die Arbeit einer Politikerin ist wirklich nicht einfach. Hinter einem gut geschriebenen Gesetz stecken viele Stunden mühevoller und harter Arbeit. Beate hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, mit den Wähler:innen auf Augenhöhe zu sprechen und sich ihre Sorgen und Anregungen anzuhören. Wie wichtig wissenschaftliche Expertise ist. Und sie hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, eigene Positionen in den Sitzungen der Ausschüsse und Arbeitsgruppen zu verteidigen. Nur so wird ein Gesetz nicht nur ein einfacher Text, sondern zu einer echten Problemlösung.