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18.07.2024

Albtour 2024 – Tag 1

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Der erste Tag meiner 16. Albtour startete im Gymnasium Münsingen. Wir trafen dort Lehrer Traugott Huppenbauer und Schüler:innen seiner 10. Klasse, die zurzeit das Projekt „Schule ohne Rassismus“ erarbeiten. Der Austausch war intensiv und spannend. Von dort ging es zum KULTSPACE in Münsingen, wo uns Kulturamtsleiter Yannik Krebs in die kulturellen Geheimnisse dieses Ortes einweihte. Später checkten wir dann im albgut im Hotel BT9 ein, und am Abend trafen wir uns alle zusammen mit Franz und Annegret Tress zum Grillen in ländlicher Idylle und Ruhe.

„Warum werden Flüchtlinge unterschiedlich behandelt?“ „Warum werden bei uns trotz Arbeitskräftemangel keine Jobs an Flüchtlinge vergeben?“ Solche und andere Fragen diskutieren Traugott Huppenbauer und die Referendarin Sarah Dühnen derzeit mit ihren Schüler:innen. Eines der Mädchen empörte sich: „Wie kann es zum Beispiel angehen, dass trotz der Menschenrechte, Menschen auf ihrer Flucht ertrinken? Das ist doch ein absoluter Widerspruch!“ Das ist es, da kann ich nur zustimmen. Aber leider trägt die Stimmung in Deutschland und Europa gerade dazu bei. Rechte erklären Flüchtlinge zur Bedrohung, und viel zu viele Menschen schenken ihnen Glauben. Dabei wird alle drei Tage eine Frau in Deutschland von ihrem Partner ermordet. Mörder und Kriminelle finden sich in allen Nationalitäten. Rassismus an der Schule selbst ist selten offen. Schüler:innen mit migrantischem Hintergrund erzählten von versteckten Bemerkungen, die angeblich ironisch sein sollen und doch auch treffen sollen. Halten die Schüler:innen dagegen? Da fehlt der Mut, meint eine 15-Jährige. Dabei haben wir mehr Macht als wir denken, sagt Referendarin Sarah Düning. Es ist nicht schwer, zu sagen, nee, das ist nicht lustig, wenn jemand einen Witz über Schwarze macht.

Danach ging es weiter ins Schmatzkistle von Becka Beck und danach zum KULTSPACE – einem Kulturort der anderen Art. Der KULTSPACE ist offen für alle, hat einen barrierearmen Zugang, hier werden Ausstellungen gezeigt, und viele kommen, um zu malen, um zu bildhauern oder auch um Musik zu machen. Erst unlängst hat die Gesellschaft der Musikfreunde hier zusammen mit Kindern Instrumente selbst gebaut und damit Musik gemacht. Der Kulturort befindet sich in einem leerstehenden Ladengeschäft in der Uracher Straße und wird von Kulturamtsleiter Yannik Krebs, Sarah Roloff von der Wirtschaftsförderung der Stadt Münsingen und der VHS organisiert. Zurzeit stellt Uschi Gamper ihre Mosaik-Kunst aus. Ordnung und Chaos ist dabei eines ihrer Themen auf der Suche nach dem Gleichgewicht im täglichen Auf und Ab. Glasstücke für die Mosaikkunst lagen bereit, und so machten sich manche aus meinem Team prompt daran, eigene Mosaikkunst zu schaffen. Und sogar mich packte der Basteltrieb – natürlich vorwiegend in Grün.

Am Nachmittag fuhren wir dann raus zum albgut im Alten Lager, dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Münsingen. Dort checkten wir in die wunderbaren Zimmer im Hotel BT9 ein. Am Abend kamen Franz und Annegret Tress hinzu, die das albgut erst möglich gemacht haben. Den ersten Albtour-Abend verbrachten wir in idyllischer Ruhe und grillten Würstchen und andere Leckereien.