Es ist Zeit, dass sich das amerikanische Unternehmen Amazon an die Gepflogenheiten in unserem Land hält. Dazu gehört es, mit Gewerkschaften Tarifverträge auszuhandeln und sich dort auf gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne zu einigen. Amazon muss endlich eine Kehrtwende vollziehen. Tariflosigkeit und befristete Beschäftigung sind keine Alternative.
Zu den fortgesetzten Streiks bei Amazon erklärt Beate Müller-Gemmeke, Sprecherin für Arbeitnehmerrechte:
Die Tarifpartnerschaft ist ein Grundkonsens in Deutschland. Das ist gut und das soll auch so bleiben. Es ist üblich, dass die Arbeitgeber zusammen mit den Gewerkschaften faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen aushandeln – zum Nutzen aller. Das sollte auch die Geschäftsleitung von Amazon endlich anerkennen.
Die Geschäftspraxis von Amazon, keine Tarifverträge abschließen zu wollen, passt nicht zum Prinzip der Sozialpartnerschaft und das ist zu kritisieren. Denn in der Konsequenz geht die tariffreie Zone Amazon zu Lasten der Beschäftigten und verschärft gleichermaßen die Konkurrenz im Einzelhandel. Beides ist nicht akzeptabel.
Die Beschäftigten haben gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne verdient. Gleichzeitig darf für die tariflich gebundenen Betriebe daraus kein Wettbewerbsnachteil entstehen. Amazon sollte das endlich zur Kenntnis nehmen und mit Tarifverhandlungen beginnen.