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20.01.2014

Atypische Beschäftigung: Notwendig sind soziale Leitplanken auf dem Arbeitsmarkt

Der Arbeitsmarkt ist immer mehr gespalten und in regulären Arbeitsverhältnissen sind die Beschäftigten verstärkt von Arbeitsverdichtung betroffen. Das alles zeigt eine neue Studie der Bertelsmann-Stiftung. So geht es nicht weiter, denn der Preis von Flexibilität zahlen allein die Beschäftigten.

Zu der Studie „Flexible Arbeitswelten“ der Bertelsmann-Stiftung erklärt Beate Müller-Gemmeke, Sprecherin für ArbeitnehmerInnenrechte:

Es geht nicht gerecht zu auf dem Arbeitsmarkt. Denn die Flexibilität in der Arbeitswelt hat ihren Preis und den zahlen ausschließlich die Beschäftigten. Die Studie zeigt, dass die Normalarbeitsverhältnisse zwar stabil bleiben, aber dafür die Arbeitsintensität und Arbeitsverdichtung zunimmt. Gleichzeitig nehmen atypische Jobs zu durch Befristungen, Leiharbeit oder Minijobs. Der Arbeitsmarkt ist gespalten und das ist nicht akzeptabel.

Die atypischen Beschäftigungsverhältnisse belasten die Menschen und ihre Familien und führen zu Armut, Ausgrenzung und Unsicherheit. Arbeitsverdichtung in Normalarbeitsverhältnisse machen krank und die ansteigende Zahl von psychischen Erkrankungen ist in einer älter werdenden Gesellschaft fatal. Deshalb fordern wir von der Bundesregierung umfassende arbeitsmarkt- aber auch sozialpolitische Maßnahmen.

Notwendig sind ein gesetzlicher Mindestlohn für alle Beschäftigten, die Abschaffung der sachgrundlosen Befristung, „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ in der Leiharbeit und eine Reform der Minijobs zum Schutz der Beschäftigten. Dringend erforderlich ist auch eine Anti-Stress-Verordnung, damit die Menschen gesund bis zur Rente arbeiten können.

Die Große Koalition darf nicht auf halbem Wege stehen bleiben. Wir brauchen wieder soziale Leitplanken auf dem Arbeitsmarkt, denn nur gesunde und zufriedene Beschäftigten sichern die Wettbewerbsfähigkeit in einer älter werdenden Gesellschaft.

 

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