Der Europäische Tag gegen Menschenhandel erinnert uns jedes Jahr an die weltweit rund 50 Millionen Opfer, die durch Zwang, Gewalt oder Täuschung ausgebeutet werden. Menschenhandel betrifft viele Bereiche – von Zwangsarbeit über Organhandel bis hin zur sexuellen Ausbeutung. Dieser Tag zielt darauf ab, das Bewusstsein für diese gravierende Menschenrechtsverletzung zu schärfen und den Druck auf Regierungen zu erhöhen, stärker gegen die Täter vorzugehen und den Opfern Schutz sowie Unterstützung zu bieten.
Menschenhandel gilt es überall zu bekämpfen. Opfer von Menschenhandel sind ungeschützt Gewalt und Ausbeutung ausgesetzt. Die Opfer werden mit falschen Jobversprechungen angelockt, sexuell ausgebeutet oder zur Arbeit auf Baustellen oder in der Landwirtschaft gezwungen.
Einmal pro Jahr veröffentlicht der bundesweite Koordinierungskreis (KOK) eine Datenerhebung zu Menschenhandel in Deutschland. In seinem aktuellen Bericht werden 702 Fälle von Menschenhandel in Deutschland aufgezählt, die der KOK mit seinen Beratungsstellen im letzten Jahr begleitet hat. Der Großteil dieser Opfer wurde als Prostituierte ausgebeutet. Frauen, die Opfer von Menschenhandel werden und sexuell ausgebeutet werden, befinden sich dabei nicht selten in emotionaler Abhängigkeit zu ihren Zuhältern. Daher fällt vielen Opfern eine etwaige Kontaktaufnahme zu Beratungsstellen oder zu Menschen in ihrem sozialen Umfeld schwer. Mit seinen Beratungsstellen ermöglicht der KOK dennoch vielen Opfern von Menschenhandel einen Ausweg, kümmert sich um eine mögliche Wiedereingliederung in die Gesellschaft oder hilft Opfern bei Gerichtsprozessen.
Wir müssen entschlossen gegen Menschenhandel vorgehen und präventive Maßnahmen weiter ausbauen. Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung gilt es mit allen Mitteln zu bekämpfen und konsequent zu verfolgen.