Am 8. Mai auf dem DGB-Kongress nahm er seinen Hut und am Mittwoch feierte Reiner Hoffmann offiziell seinen Abschied vom Chefposten beim DGB. Und dieser Abschied fiel glamourös aus. Sogar Ex-Kanzlerin Angela Merkel ließ es sich nicht nehmen, dem Gewerkschaftsboss Lebwohl zu sagen. Für mich war der Abend super schön, weil ich wieder nette Menschen und insbesondere tolle Frauen getroffen habe – Ministerin Lisa Paus, Anja Piel (DGB Bundesvorstand) und Dr. Johanna Wenckebach (Hugo Sinzheimer Institut).
Reiner Hoffmann sagt, er wisse selbst nicht, ob er nun wehmütig sein soll oder erleichtert. Immerhin stand er acht Jahre lang an der Spitze des DGB und lenkte dessen Einzel-Gewerkschaften durch Zeiten der großen Koalition. Hoffmann stand dabei auch an der Seite von uns Grünen, denn ihm war schnell klar, dass es in den kommenden Jahren vor allem um den weitreichenden und strukturverändernden Umbau hin zu einer CO2-freien Wirtschaft geht – und darum, auf dem Weg dahin auch die soziale Sicherheit sicherzustellen.
Und dann gibt es da noch etwas, was ich besonders schätze: Reiner Hoffmann hat dafür gesorgt, dass im DGB mehr Frauen in den Führungspositionen zu finden sind. Mit Yasmin Fahimi wird der DGB ab jetzt erstmals von einer Frau geleitet. Aber es ging ihm um mehr. Er baute die gesamte Führung des DGB um: Von neun Bezirksvorsitzenden und neun stellvertretenden Bezirksvorsitzenden sind inzwischen zwölf Frauen. Dem DGB-Bildungswerk, der Rechtsschutz GmbH und der Hans-Böckler-Stiftung stehen inzwischen Frauen vor. Und das wirkt sich auch positiv auf die ein oder andere männlich geprägte Arbeitsweise im DGB aus, davon dürfen wir ausgehen. Und das ist gut so.