Ohne Tiere und Pflanzen könnten wir auf unserem Planeten nicht existieren. Denn diese Artenvielfalt liefert uns Nahrung, sie stellt Wirkstoffe für Arzneien bereit, dient unserer Erholung und spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung unseres Klimas. Doch die Artenvielfalt ist inzwischen massiv bedroht – und damit unsere Umwelt und unser Leben. Ein guter Grund, um am heutigen weltweiten Tag der Umwelt, mit dem an die erste Umweltkonferenz der Vereinten Nationen am 5.6.1972 erinnert wird, darauf aufmerksam zu machen.
Heute leben bereits 60 Prozent weniger Wirbeltiere auf der Erde als noch 1970. In Deutschland sind die typischen Vogelarten der Agrarlandschaft stark betroffen. In nicht einmal drei Jahrzehnten hat beispielsweise der Bestand der Kiebitze um 88 Prozent, der Feldlerchen um 45 Prozent und der Rebhühner um 89 Prozent abgenommen. Einige dieser Arten drohen völlig zu verschwinden.
Weltweit sterben täglich über 100 Pflanzen oder Tierarten unwiederbringlich aus. Ohne eine intakte Natur gefährden wir unsere Lebensgrundlage. Denn saubere Luft, fruchtbare Böden, Nahrungsmittel und Trinkwasser brauchen funktionierende Ökosysteme. Wir müssen daher den Schutz und die nachhaltige Nutzung unserer natürlichen Lebensgrundlagen miteinander vereinen. Das Naturerbe der Menschheit muss für nachfolgende Generationen erhalten werden.
Mit zahlreichen Initiativen haben wir uns im Bundestag immer wieder dafür eingesetzt, dass wir unseren Artenreichtum schützen. Wir kämpfen für den Erhalt der Natur und unserer Lebensgrundlagen. Da die Hälfte der Fläche Deutschlands landwirtschaftlich genutzt wird, hat die Landwirtschaft einen großen Einfluss auf die biologische Vielfalt. Unser Ziel ist es daher, in Deutschland bis zum Jahr 2030 die ökologisch bewirtschaftete Fläche auf 30 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche zu erhöhen. Denn Ökolandbau, das beweisen verschiedene Studien wirkt sich besonders positiv auf die Artenvielfalt aus. So fanden sich bis zu 35 Prozent mehr Feldvögel auf ökologisch bebauten Äckern, denn Feldlerche oder Kiebitz finden hier mehr Futter und Brutgelegenheiten. Denn im Öko-Feld wohnen mehr Insekten und die Getreidehalme stehen nicht so dicht, was die Bodenbrut erleichtert.