Die zunehmende Digitalisierung der Arbeitswelt kann einer Barmer-GEK-Studie zufolge Familienleben und Gesundheit der Beschäftigten belasten. Die Mehrheit der Befragten sieht den digitalen Wandel aber grundsätzlich positiv. Dennoch gilt – wenn Arbeitszeiten verschwimmen und die Digitalisierung negative Auswirkungen hat, dann müssen wir das ernst nehmen. Arbeit muss besser ins Leben passen und dazu braucht es eine moderne Betriebskultur.
Arbeit muss besser ins Leben passen. Das macht die neue Studie deutlich. Wenn entgrenzte Arbeitszeiten krank machen und auf das Familienleben störend wirken, dann stimmt etwas nicht. Flexibilität ist keine Einbahnstraße, denn auch die Wünsche der Beschäftigten müssen berücksichtigt werden. Statt auf Arbeitsverdichtung müssen die Arbeitgeber auf eine moderne Betriebskultur setzen.
Die digitale Arbeitswelt schafft neue Möglichkeiten und neue Freiheiten. Aber die digitale Arbeitswelt birgt auch Gefahren und stellt uns vor Herausforderungen. Sie darf nicht zur Überforderung für die Menschen werden. Sie müssen wissen, wann ihre Arbeit aufhört und Freizeit anfängt. Auch bei der Vertrauensarbeitszeit brauchen wir dringend politische Lösungen. Hier muss die Mitbestimmung gestärkt werden. Dann kann der Betriebsrat künftig auch über den Umfang der Arbeit mitbestimmen.
Es braucht Zeitsouveränität und Schutz vor grenzenloser Arbeit. Die Digitalisierung muss politisch gestaltet werden, damit die Arbeitswelt von morgen auch mehr Lebensqualität bringt.