Meine dritte Reise in das Kriegsgebiet rund um Odessa im Süden der Ukraine hat mir erneut gezeigt, wie unverzichtbar Solidarität und gelebte Unterstützung für die Menschen vor Ort sind. Wieder durfte ich mit der kleinen, aber unglaublich engagierten Hilfsorganisation „Ermstal hilft“ unterwegs sein, die in der Südukraine großartige Arbeit leistet. Zeitgleich mit unserer Delegation brachte der Hilfskonvoi aus dem Ermstal dringend benötigte Güter in die Region – ein Einsatz, der Hoffnung spendet.
In Arzis, wo über Jahre gute Kontakte und Freundschaften entstanden sind, haben wir die Schule Nr. 5 besucht. Dank „Ermstal hilft“ konnten Tablets, Rucksäcke, Stifte und Blöcke übergeben werden. Diese Dinge mögen klein erscheinen, aber sie sind für die Kinder etwas Besonderes. Sie geben ihnen ein Stück Normalität zurück. Die Schüler:innen zeigten uns stolz die neuen Tische in ihrem Unterrichtsraum – eine Spende vom Frühjahr. Es war berührend zu sehen, wie nachhaltig und sichtbar Hilfe wirken kann.
In Tarutino übergab „Ermstal hilft“ einen Schulbus, der Kinder aus abgelegenen Orten mit Schulen ohne Schutzbunker zu sicheren Schulen bringen wird. Dieser Bus ermöglicht Präsenzunterricht – eine wichtige Verbindung zu Freund:innen, Austausch und einem geregelten Alltag. Der Moment der Übergabe war voller Hoffnung und Zuversicht – ein Lichtblick inmitten der schwierigen Zeiten. Die Gedenkminute mit dem Bürgermeister für die gefallenen Soldaten des Ortes wiederum ging sehr nah. Viele der Gefallenen waren erst um die 30 Jahre alt. Die Erweiterung des Platzes für die Namensplaketten seit meinem letzten Besuch im März ist ein trauriges Zeichen dafür, wie tief der Krieg das Leben vor Ort prägt.
Ein besonderer Moment jeder Reise ist für mich der Besuch bei der Feuerwehr. Diese mutigen Männer sind da, wenn sie gebraucht werden – oft ohne Rücksicht auf ihr eigenes Leben. Ihr Einsatz verdient höchsten Respekt.
Ich bin jedes Mal aufs Neue beeindruckt von der Arbeit der Helfer:innen von „Ermstal hilft“. Mit einem kleinen Team, viel Herz und Zielstrebigkeit bewirken sie Großes. Ihr Engagement ist bewundernswert und inspirierend. Doch genauso tief beeindruckt mich die Haltung der Menschen in der Ukraine. Ihre Dankbarkeit für unsere Solidarität ist überwältigend. Sie empfangen uns mit Wärme und einer unvorstellbaren Gastfreundschaft – trotz der Härte des Krieges. Für sie ist unser Besuch ein Zeichen, dass sie in diesen Zeiten von Krieg und Zerstörung nicht allein sind. Es gibt ihnen Mut und Kraft.
Diesen Dank möchte ich zurückgeben. Für mich ist es eine Ehre, all diese wunderbaren und mutigen Menschen zu kennen. Das zeigt, Solidarität endet nicht bei einer Spende. Sie bedeutet, immer wieder hinzusehen, zuzuhören und präsent zu sein. Diese Reise hat mich erneut daran erinnert, wie wichtig es ist, dass die Menschen in der Ukraine spüren, dass wir an ihrer Seite stehen.
#StandWithUkraine
Fortsetzung folgt.