Seit 1. Juni gibt es die Chancenkarte, mit der die Fachkräfteeinwanderung nach Deutschland deutlich erleichtert wird. Mit einem transparenten Punktesystem können Menschen nach Deutschland kommen, um innerhalb eines Jahres einen Arbeitsplatz zu finden. Damit wird Deutschland als Einwanderungsland attraktiver. Das ist wichtig, damit wir den Arbeits- und Fachkräftemangel bewältigen können. Denn wir haben bereits heute rund 700.000 offene Arbeitsstellen – Tendenz steigend.
Wir Grünen sagen schon lange, dass der Arbeits- und Fachkräftemangel nur durch mehr Zuwanderung zu bewältigen ist. Von daher ist es gut, dass wir beim Fachkräfteeinwanderungsgesetz – vor der letzten Sommerpause – viel erreicht haben. Das Einwanderungsrecht wurde maßgeblich überarbeitet. Künftig wird beispielsweise stärker darauf geachtet, ob die Menschen, die zu uns kommen, berufspraktische Erfahrung mitbringen und weniger, welche formalen Abschlüsse vorhanden sind. Wer einen Arbeitsvertrag und Berufserfahrung nachweisen kann, darf nun einreisen und wird nicht durch bürokratische Anerkennungsverfahren daran gehindert.
Jetzt – fast ein Jahr später – haben wir auch die Chancenkarte eingeführt. Sie ist digital und potenzialorientiert. Wer beispielsweise genug Punkte durch einen Berufsabschluss oder Sprachkenntnisse mitbringt, bekommt die Chance, sich hier vor Ort in Deutschland einen Job zu suchen. So senken wir die Hürden und machen Deutschland als Einwanderungsland attraktiver.
Der Arbeitskräftemangel in Deutschland ist bereits heute groß und er wird weiter steigen. Bis 2030 könnten bis zu fünf Millionen Fach- und Arbeitskräfte fehlen. Und es ist dieser Personalmangel, der Wirtschaftswachstum und Innovationen in beinahe allen Branchen ausbremst – ob Energiewende, Pflege oder Handwerk. Deshalb ist es gut, dass wir das Thema konsequent angehen und die rechtlichen Rahmenbedingungen für eine sozialverträgliche Fachkräfteeinwanderung schaffen.